Die Abteilung Endoluminale Diagnose und Therapie stützt sich auf die Anwendung minimalinvasiver Operationstechniken, die zur Behandlung von Komplikationen eingesetzt werden, welche aus dem Tumorwachstum resultieren. 

Diese Techniken können in jeder Phase der Erkrankung unterstützend eingesetzt werden.

INTERVENTIONELLE VERFAHREN

  • Parazentese: Unter Parazentese versteht man die Inzision und Ableitung der Flüssigkeit aus der peritonealen (Bauchfell) Höhle, einem Raum innerhalb des Abdomens, in dem sich Flüssigkeit aufgrund verschiedenster Ursachen ansammeln kann. Über eine Nadel gelangt man in die Bauchhöhle, durch die die Flüssigkeit entfernt wird. Das Verfahren erfolgt ambulant und unter lokaler Betäubung und Ultraschallkontrolle.
    • Cabrera J, Falcon L, Gorriz E, Granados R, Pardo MD, Quiñones A. Maynar M, Abdominal decompression plays a major role in early postparacentesis haemodynamic changes in cirrhotic patients with tense ascites. Gut. 2001 Mar;48(3):384-389. Editorial: B M J Publishing Group. ISSN: 0017- 5749.
  • Thorakozentese: Hierbei handelt es sich um die Flüssigkeitsextraktion aus dem Pleuraraum, innerhalb des Brustkorbs, in dem sich Flüssigkeit aufgrund verschiedenster Ursachen ansammeln kann. Der Pleuraraum ist mit einer Nadel erreichbar, durch die die Flüssigkeit entfernt wird. Das Verfahren erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung und Ultraschallkontrolle.
    • Cabrera J, Falcon L, Gorriz E, Granados R, Pardo MD, Quiñones A. Maynar M, Abdominal decompression plays a major role in early postparacentesis haemodynamic changes in cirrhotic patients with tense ascites. Gut. 2001 Mar;48(3):384-389. Editorial: B M J Publishing Group. ISSN: 0017- 5749.
  • Drainageeinlage:  Eine Drainage dient dazu, Körperflüssigkeiten oder eingedrungene Gase aus Körperhöhlen abzuleiten. Unter lokaler Betäubung wird die Flüssigkeit mittels Ultraschall oder Computertomographiekotrolle punktiert und ein Katheter in die flüssigkeitsgefüllte (Eiter, Blutergüsse, Exsudat etc.) Körperhöhle eingelegt. Das Verfahren zur Extraktion erfolgt ambulant.
    • Radiología Intervencionista abdominal no vascular. Congreso de Actualización Diagnóstico por Imagen en Patología Abdominal. León (Spain). 3-4 May 1985.
  • Gallengangsdrainagen: Verschiedene Erkrankungen können zu einer Abflussbehinderung der Gallenwege führen, was zu einer gelben Färbung von Haut und Augen, sowie dunklem Urin und gelegentlich Schmerzen führen kann. Bei der Anlage einer Gallengangsdrainage handelt es sich um eine minimal invasive Technik, welche unter lokaler Betäubung und mittels Durchleuchtung durchgeführt wird. Nach erfolgter Punktion des Gallengangssystems wird ein Katheter platziert, der die Galle in den Darm ableitet.
    • Maynar M, López L, Reyes R, Ramírez R, Toledo S, Pulido JM. Percutaneous biliary drainage. Our experience with the Cope system. Joint Meeting of the European and American Society of Cardiovascular and Interventional Radiology. Berlin (Germany), 12-17 June 1988.
  • Perkutane Gastrostomie: Die Perkutane Gastrostomie ist ein Verfahren zur längerfristigen Ernährung von Patienten, die Nahrung nicht mehr selber schlucken können. Hierbei wird eine Ernährungssonde in Lokalanästhesie durch die Haut direkt in den Magen gelegt. Das Verfahren zur Platzierung der Gastrostomie erfolgt ambulant.
    • De Gregorio MA, Ramo M, Rubio PJ, Fernández JA, Maynar M, Celaya S, Civeira E. Gastrostomía percutánea para alimentación enteral. Experiencia en 41 casos con técnica Seldinger. Radiología 1993;35(7):467-470.
  • Perkutane Nephrostomie: Die perkutane Nephrostomie beschreibt die temporäre oder definitive Ableitung des Urins aus dem Nierenbecken mittels eines über die Haut eingebrachten Katheters. Das Verfahren wird im Falle eines Verschlusses der ableitenden Harnwege eingesetzt, wird in Lokalanästhesie und unter Ulltraschallkontrolle durchgeführt und kann ambulant eingesetzt werden.
    • Travieso MM, Carreira JM, Reyes R, Pulido-Duque JM, Górriz E, Pardo MD, Maynar M. Nefrostomía percutánea bajo control fluoroscópico. Complicaciones de la técnica. Radiología 1998;40(1):21-24.
  • DJ-Harnleiterschiene (auch Doppel-J-Einlage oder Doppel-J-Katheter): Die DJ-Harnleiterschiene beschreibt die Ableitung des Urins mittels internen Katheters aus dem Nierenbecken durch den Harnleiter in die Harnblase und wird im Falle eines Harnleiterverschlusses platziert. Das Verfahren wird in Lokalanästhesie und unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführt und kann ambulant eingesetzt werden.
    • Maynar M, Izquierdo F, Reyes R. Percutaneous management of ureteral problems. Joint Meeting of the European and American Societies of Cardiovascular and Interventional Radiology. Sardinia (Italy), 25-29 May 1987.
  • Ösophagusstent: Hierbei handelt es sich um eine Protheseneinlage in die Speiseröhre, die im Falle einer Verengung/ Obstruktion der Speiseröhre Anwendung findet. Die Protheseneinlage wird unter Durchleuchtung und in Sedierung durchgeführt, um so das Schlucken zu erleichtern.
    • Maynar M, Rösch J. Treatment of malignant esophageal obstruction with silicone-coated metallic self-expanding stents. En: Kollath J, Lierman D, editors. Stents II. Frankfurt: Schenetztor-Verlag; 1992. p. 252-259.
  • Kolonstent: Hierbei handelt es sich um eine Protheseneinlage in den Dickdarm, die im Falle einer Verengung/ Obstruktion des Dickdarms Anwendung findet. Die Protheseneinlage wird unter Durchleuchtung und in Sedierung durchgeführt, um so den Stuhlgang zu erleichtern und eine Notfalloperation zu vermeiden. Dieser Eingriff kann ambulant  durchgeführt werden.
    • Maynar M, de Gregorio MA, Mainar A, Tejero E, Castañeda-Zúñiga W, Colonic Stenting. In: Baum T, Pentecost M, Abrams’ Angiography: Interventional Radiology, Second Edition. Lippincott Williams & Wilkins 2006.
  • Tracheal/ Bronchial Stenteinlage: Hierbei handelt es sich um eine Protheseneinlage in die Luftröhre/ Bronchien, welche bei einer Verengung der Atemwege mit akuter Luftnot im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen notwendig werden kann. Das Verfahren wird in Sedierung und unter Durchleutung durchgeführt, um so die Atmung zu erleichtern
    • López L, Varela A, Rubio J, Rodríguez A, Pulido JM, Maynar M. The use of the Gianturco self-expandable stents in the tracheobronchial tree (Abstr). American Review of Respiratory Disease 1990;141(4).
  • Radiofrequenzablation: Verfahren bei dem Gewebe (oft Tumorgewebe) mit Hilfe von Hitze zerstört wird. Hierbei wird eine Elektrode mittels Ultraschall oder Computertomographie in das Zentrum der Läsion platziert und die Läsion anschließend verödet. Die Radiofrequenzablation kann als alternative oder ergänzende Behandlung einiger Tumorläsionen verstanden werden und wird ambulant und unter leichter Sedierung durchgeführt.
  • Vertebroplastie: Hierbei werden gebrochene oder eingefallene Wirbelkörper mit Knochenzement wieder gefestigt. Unter Durchleutung und in Lokalanästhesie wird der betreffende Wirbelkörper punktiert und über die Punktionsnadel ein schnell härtender Zement eingebracht. Das Verfahren kann ambulant durchgeführt werden.
    • Robaina F, Díaz F, Casal M, Górriz E, Maynar M, de Vera J. Spinal cord stimulation in vasospastic pain (Abstr.). Pain 1990;5:76.
  • Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden (Wurzel-, Facetten- und Epiduralblockaden): Die selektive Applikation von entzündungshemmenden Medikamenten direkt an die Nervenwurzel o.a. Wirblesäulenstrukturen durch computertomographisch gesteuerte Punktion ermöglicht eine schnelle Schmerzlinderung, welche durch Tumorkompression dieser Strukturen verursacht werden kann. Dieses Verfahren wir üblicherweise ambulant durchgeführt.
    • Robaina F, Díaz F, Casal M, Górriz E, Maynar M, de Vera J. Spinal cord stimulation in vasospastic pain (Abstr.). Pain 1990;5:76.
  • Perkutane Biopsien: Bei diesem Verfahren handelt es sich um die Gewinnung von Gewebeproben an verschiedenen Körperstellen mittels spezieller Biopsienadeln. Unter Zuhilfenahme von bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Tomographie, Mammographie) und in Lokalanästhesie werden diese direkt in das zu entnehmende Gewebe geführt.
    • Górriz E, Reyes R, Pulido-Duque JM, Rubio P, San Román JLG, Maynar M. Transjugular hepatic biopsy with coaxial 18 G needle (Abstr.). Cardiovascular and Interventional Radiology 1994;17(2):93.

VASKULÄRE VERFAHREN

  • Zentraler Venenkathetereinlage: Unter örtlicher Betäubung wird ein Katheter durch eine großkalibrige Vene im Hals eingeführt, um die Gabe von Medikamenten, Transfusionen oder auch parenteraler Ernährung zu ermöglichen.
    • Carreira JM, Pulido-Duque JM, Argilés JM, Pardo MD, Górriz E, Reyes R, Maynar M. Colocación percutánea y seguimiento de catéteres venosos centrales. Nuestra experiencia. XXIII Congreso Nacional de la Sociedad Española de Radiología Médica. Palma de Mallorca (Spain). 18-22 May 1996.
  • PICC Katheter (auch PICC-Line): Beim PICC Katheter handelt es sich um einen peripher eingeführten zentralvenösen Katheter durch welchen Medikamenten, Transfusionen oder auch parenterale Ernährung gegeben werden können.
    • Catéteres centrales para perfusión de drogas. 43 Congreso Argentino de Radiología. Diagnóstico por Imágenes y Terapia Radiante. Buenos Aires (Argentina), 26-29 October 1997.
  • Port-Katheteranlage: Hierbei handelt es sich um einen zentralvenösen Katheter, der mit einem Reservoir versehenen ist, welches unter der Haut im Brustbereich plaziert wird. Durch dieses können Medikamenten, Transfusionen oder auch parenterale Ernährung langfristig appliziert werden. Port-Katheter können über einen längeren Zeitraum im Körper verbleiben, bis zum Abschluß Ihrer Krebsbehandlung. Der Port-Katheter wird ambulant und unter örtlicher Betäubung platziert.
    • De Gregorio MA, Miguelena JM, Encarnación C, Maynar M, Fernández JA, Alfonso ER, Pulido JM. Reservorios subcutáneos. Un eficaz y seguro procedimiento de acceso a vías centrales en la sala de Radiología. Radiología 1993;35(6):409-413.
  • Vaskuläre Stents: Diese vaskulären Prothesen werden unter Durchleuchtungskontrolle und in Lokalanästhesie in den Körper eingebracht und helfen, das betroffene Gefäß (Arterie oder Vene) offenzuhalten. In der Onkologie werden dieses Stents im Falle einer Gefäßkompression durch den Tumor oder auch nach Komplikationen einer Bestrahlung eingesetzt.
    • Irving JD, Robert F. Dondelinger, John F. Reidy, Hans Schild, Dick R, Adam A, Maynar M, Zollikofer CL. Gianturco self-expanding stents: clinical experience in the vena cava and large veins. Cardiovasc Intervent Radiol. 1992 Sep-Oct;15(5):328-333.
  • Chemoembolisation: Verfahren bei dem ein Chemotherapeutikum mittels eines durch die Leiste eingebrachten Mikrokatheters direkt in die tumorversorgenden Arterien eingebracht wird. Anschliessend werden die tumorversorgenden Arterien durch kleine Partikel verschlossen (embolisiert), wodurch der Tumor oder Teile desselben absterben und der Tumor in seiner Größe reduziert wird.
    • Interventional cardiovascular techniques in small animal practice-embolotherapy and chemoembolization. J Am Vet Med Assoc. 2005 Aug 1;227(3):402-9. Editor: Amer Veterinary Medical Assoc. ISSN: 0003-1488.
  • Radioembolisation: Verfahren bei dem ein radioaktiver Stoff mittels eines durch die Leiste eingebrachten Mikrokatheters direkt in die tumorversorgenden Arterien eingebracht wird. Hierbei werden die tumorversorgenden Arterien durch kleine Partikel verschlossen (embolisiert), wodurch der Tumor oder Teile desselben absterben und der Tumor in seiner Größe reduziert wird.
    • Interventional cardiovascular techniques in small animal practice-embolotherapy and chemoembolization. J Am Vet Med Assoc. 2005 Aug 1;227(3):402-9. Editor: Amer Veterinary Medical Assoc. ISSN: 0003-1488.
  • Präoperative Tumorembolisation: Bei großen und häufig sehr gut durchbluteten Tumoren kann eine prächirurgische Tumorembolisation indiziert sein, da es unter der Operation zu einer starken Blutung kommen kann. Die präoperative Embolisation von Tumoren besteht darin, die Arterien, die den Tumor versorgen, zu verschließen und so Blutungen während des chirurgischen Eingriffs zu reduzieren.
    • Maynar M, Martínez F, Saenz J, Romero T, Camaño T, Gragera F, Falcon D. Therapeutic embolization with absolute ethanol in renal tumors. Annual Postgraduate Course and Joint Meeting of the European Society of Cardiovascular and Interventional Radiology and the European College of Angiography. Viena (Austria), 22-27 April 1985.
  • Vena Cava Filter Einlage: Venöse Thromboembolien bei Krebspatienten sind eine häufige Komplikation eines paraneoplastisches Syndroms. Der Vena-Cava-Filter ist eine kleine Prothese, wleche in solchen Fällen verwendet wird, um eine Lungenembolie zu verhindern. Unter Lokalanästhesie wird eine Hauptvene im Halsbereich oder in der Leiste punktiert, um einen  Zugang zur unteren Hohlvene zu erhalten. Der Filter wird in der unteren Hohlvene unter den Nieren implantiert und kann, abhänging von der Indikationsstellung durch den Onkologen,  wieder entfernt werden. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden.
    • Maynar  M,  Segarra  A,  Pulido-Duque  JM,  Reyes  R,  Cabrera  P,  Górriz  E. Interrupción percutánea de  la  vena  cava  inferior.  En:  Jareño  A,  Cercas  A,  editores.  Embolismo  pulmonar  agudo:  Progresos  y  problemas.  Barcelona: Hoechst Ibérica; 1992. p.110-120.
  • Venöse Fibrinolyse: Venöse Thromboembolien bei Krebspatienten sind eine häufige Komplikation eines paraneoplastisches Syndroms. Die intravenöse Fibrinolyse ist eine kathetergesteuerte Thrombolyse, die Gefäßblockaden behandelt und den Blutfluβ verbessert, indem abnormale Blutgerinnsel aufgelöst werden. Hierbei wird ein Katheter unter örtlicher Betäubung durch eine Vene in der Leiste, am Arm oder hinter dem Knie eingeführt. Durch diesen Katheter wird über Nacht ein thrombolytisches Medikament verabreicht, um die Blutgerinnsel aufzulösen, bis die Vene ihren natürlichen Blutfluss wiedererlangt.
    • Marini M, López-Fernández MF, Llerena J, Rodríguez E, Maynar M, Castañeda-Zúñiga  W.  Fibrinolytic  treatment  in  acute  venous  thrombosis.  En:  Castañeda-Zúñiga  W,  Tadavarthy  SM,  Qian  Z,  Ferral  H,  Maynar  M,  editors.  Interventional  Radiology.  3rd ed.  Baltimore:  Williams  &  Wilkins; 1997. p. 815-830.
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